COPD ist eine chronische Lungenerkrankung. Weltweit sind rund 210 Millionen Menschen von COPD betroffen. In Deutschland leiden etwa 6,8 Millionen Erwachsene unter COPD, Tendenz steigend. Betroffen sind vor allem Raucher oder ehemalige Raucher, die älter als 50 Jahre sind. COPD gehört damit zu den häufigsten Erkrankungen der Atemwege weltweit und rangiert in der Statistik der Todesursachen auf Rang vier.
Im Deutschen wird bei COPD von einer chronisch-obstruktiven (verengenden) Bronchitis (COB) mit oder ohne Lungenemphysem gesprochen. Die Abkürzung für diese Lungenkrankheit stammt aus dem Englischen und bedeutet im Detail: chronic obstructive pulmonary disease. Denn: Es handelt sich um eine Lungenerkrankung (pulmonary disease), die grundsätzlich chronisch (chronic) verläuft, d. h. nicht heilbar ist. Der chronische Krankheitszustand kann lediglich stabilisiert und ein Fortschreiten der Erkrankung damit verhindert werden. Der Begriff obstruktiv (obstructive) steht für die Verengung der Atemwege bei COPD, wodurch es bei den Betroffenen zu Atemnot und einer verminderten Sauerstoffversorgung kommt.
Zusätzlich zu der chronisch-obstruktiven Bronchitis, also der dauerhaften Entzündung der Bronchien, die zu einer Verengung der Atemwege führt, kann es bei COPD zur Ausbildung eines Lungenemphysems kommen. Bei einem Lungenemphysem handelt es sich um eine Überblähung der Lungenbläschen. Die Lungenbläschen, die sich am Ende der Atemwege (in den kleinsten Verästelungen der Bronchien) in der Lunge befinden, werden zerstört oder überbläht. Dadurch bilden sich nicht mehr viele kleine, sondern größere Lungenbläschen, die die Oberfläche der Lunge verkleinern. Als Folge kommt es zu einer Überblähung der Lunge und das Ausatmen ist erschwert.
Darüber hinaus sind bei einer COPD häufig die Flimmerhärchen in den Bronchien beschädigt. Die Flimmerhärchen sind dafür zuständig, eindringende Keime und Staubpartikel abzutransportieren, damit sie nicht in die Lunge gelangen. Funktioniert dieser Abtransport nicht mehr korrekt, kommt es zu einer vermehrten Schleimbildung in den Bronchien und in der Folge zu vermehrtem Husten und Auswurf.
Somit kommt es zu den für eine COPD typischen Symptomen: vermehrtem Auswurf, Husten und Atemnot. Dies wird auch als der sogenannte AHA-Effekt bezeichnet. Die Symptome einer COPD, vor allem die Atemnot, zeigen sich am Anfang meist nur in Belastungssituationen, wie etwa beim Treppensteigen, können aber im späteren Verlauf auch im Ruhezustand auftreten, was für die Betroffenen sehr belastend sein kann.
Hauptauslöser für diese Lungenkrankheit ist das Rauchen. Die Lunge und die Bronchien leiden unter dem ständigen Inhalieren von Nikotin. 80 % der Patienten mit COPD sind Raucher, 10 % Passivraucher. Die restlichen 10 % erkranken aufgrund von Belastungen am Arbeitsplatz (z. B. Feinstaub) oder aufgrund eines genetisch bedingten Mangels am Protein Alpha-1-Antitrypsin (AAT) an COPD.
Mit dem Fortschreiten der Erkrankung können sich weitere, zum Teil schwere Begleiterkrankungen einstellen, zu denen unter anderem der Verlust der Muskelmasse, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, das obstruktive Schlafapnoe-Syndrom (kurze Atemstillstände im Schlaf) oder auch Lungenkrebs gehören.
Aufgrund dieser zahlreichen Begleiterkrankungen wird COPD auch als eine sogenannte Systemerkrankung bezeichnet, die neben der Lunge noch viele weitere Organe des Körpers betreffen kann. Die Lebensqualität der Betroffenen ist deshalb gerade im fortgeschrittenen Stadium häufig erheblich eingeschränkt, was wiederum zu Gemütsstörungen und Depressionen führen kann. Besonders schwer ist die Situation meist für Betroffene von COPD, die aufgrund des starken Sauerstoffmangels im Blut auf eine Sauerstofftherapie angewiesen sind. Bei einer Sauerstofftherapie muss dem Betroffenen mindestens 16 Stunden am Tag zusätzlicher Sauerstoff zugeführt werden.
Aufgrund des chronischen Verlaufs mit zum Teil schwerwiegenden Begleiterkrankungen ist es wichtig, rechtzeitig mit der Behandlung einer COPD zu beginnen. Nur dann kann ein möglicher schwerer Verlauf mit Exazerbationen (akute Krankheitsverschlechterung) unter Umständen verhindert werden. Einen Hinweis darauf, ob eine COPD vorliegt, gibt z. B. ein Lungenfunktionstest, der in der Regel von den Krankenkassen übernommen wird. Neben Lungenfunktionstests stehen den Pneumologen (Lungenfachärzten) zahlreiche weitere Möglichkeiten der Diagnose zur Verfügung, die dann auch über den genauen Behandlungsplan bei COPD entscheiden.
Daniela Elsässer