Eine ausgewogene Ernährung ist grundsätzlich wichtig für die Gesundheit – nicht nur für COPD-Patienten. Doch diese sollten aufgrund ihrer Erkrankung einige Ernährungsgrundsätze befolgen, um ihren körperlichen Zustand nach Möglichkeit zu bessern, zumindest aber zu stabilisieren und einer Verschlechterung vorzubeugen.
Aufgrund der Schädigung der Lunge bei COPD wird die Atemmuskulatur bei Betroffenen besonders in Anspruch genommen. Das bedeutet: COPD-Patienten haben einen erhöhten Energiebedarf. Aus diesem Grund leiden viele Erkrankte unter Untergewicht. Vor allem dann, wenn der erhöhte Energiebedarf nicht ausgeglichen wird.
Ein weiterer Grund für einen Gewichtsverlust bei COPD ist der Abbau an Muskelmasse, der ebenfalls eine Folge des erhöhten Energiebedarfes ist. Der Körper baut aufgrund der fehlenden Energie zunehmend Muskeleiweiß ab, um sich so die fehlende Energie zurückzuholen. In der Folge reduzieren sich die Muskeln, auch die Atemmuskeln, immer weiter, was das Atmen zusätzlich erschwert und die Atemnot unter Umständen verschlimmert.
Eine Mangelernährung – also das Fehlen wichtiger Nährstoffe im Körper – kann nicht nur bei Untergewicht, sondern auch bei normal- oder übergewichtigen COPD-Patienten vorliegen. Ist der Körper nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt, steigt das Risiko für Infektionen, die der Körper dann aufgrund der Erkrankung und des vorliegenden Mangels nicht gut bekämpfen kann. Infektionen sind für Betroffene von COPD ein großes Risiko, da sie die Symptome deutlich verschlimmern können.
COPD-Patienten, die untergewichtig oder von Untergewicht bedroht sind, sollten vor allem auf eine eiweißreiche Ernährung achten. Denn Eiweiß wird zum Aufbau der Muskulatur benötigt. Eiweiß ist in erster Linie in Fleisch, Fisch, Eiern, Käse und Milch enthalten. Da Eiweiße aus Aminosäuren bestehen, sollten Patienten mit COPD auch darauf achten, Lebensmittel die reich an Aminosäuren sind, in den Speiseplan aufzunehmen, dazu gehört z. B. die Getreideart Quinoa.
Wichtig ist, dass die Nahrungsmittel pflanzliche, also mehrfach ungesättigte Fette enthalten. Denn es geht nicht einfach darum, an Gewicht zuzulegen, sondern die beanspruchte Muskulatur bei ihrem Aufbau zu unterstützen. Auf tierische Fette sollte nach Möglichkeit weitestgehend verzichtet werden, vor allem bei COPD-Patienten mit Übergewicht.
Darüber hinaus ist es, wie bei gesunden Menschen auch, wichtig, dem Körper über die Aufnahme von ausreichend Obst und Gemüse wichtige Nährstoffe und Vitamine zuzuführen. Bei einigen Obst- und Gemüsesorten, wie z. B. Kohlgemüse oder Hülsenfrüchten, ist bei COPD Vorsicht geboten, da sie eine Gasbildung im Körper verursachen und so einen vermehrten Druck auf Lunge und Zwerchfell auslösen können. Auch zu viel Salz sollten die Patienten mit COPD meiden, da durch einen zu großen Salzanteil in der Nahrung Wasser im Körper gebunden wird, was unter Umständen das Atmen erschweren kann.
Weitere wichtige Nährstoffe bei CODP sind die sogenannten Omega-3-Fettsäuren, die z. B. in Nüssen, aber auch in Rapsöl oder Lachs enthalten sind. Sie stärken das Immunsystem und helfen, Entzündungen vorzubeugen.
Auch die Aufnahme von Kalzium ist für COPD-Patienten wichtig, da eine COPD mit einem erhöhten Risiko für Osteoporose (Knochenschwund) einhergehen kann. Gute Kalziumlieferanten sind z. B. Milchprodukte oder grünes Gemüse.
Grundsätzlich ist es wichtig, dass Patienten mit COPD ausreichend trinken, mindestens zwei Liter am Tag. Am besten Wasser oder ungesüßten Tee. Wer ausreichend trinkt, dem fällt auch das Abhusten leichter. Generell sollten Betroffene vor dem Essen zunächst abhusten, um die Aufnahme der Nahrung zu erleichtern.
Daniela Elsässer