Bei an COPD erkrankten Personen werden zwei Formen unterschieden. Bei diesen beiden Patientengruppen differieren vor allem die Symptome und die damit einhergehenden körperlichen Veränderungen und möglichen Begleiterkrankungen.
Grundsätzlich sind die beiden Formen von COPD klar gegeneinander abgegrenzt, es können aber auch Mischtypen auftreten. Die Patiententypen bei COPD werden Pink Puffer und Blue Bloater genannt. Die Begriffe sind dem englischen entlehnt und bedeuten „rosa Schnaufer/Keucher“ beziehungsweise „blauer Huster“. Hintergrund der Bezeichnung ist die häufig auftretende Hautfarbe der Patienten. Während beim Blue Bloater aufgrund des im Blut vorhandenen Sauerstoffmangels häufig blaue Lippen oder auch blaue Hände zu beobachten sind (Zyanose), verfärbt sich beim Pink Puffer die Haut meist leicht pink.
Patienten, die als Pink Puffer bezeichnet werden, leiden in der Regel unter einer COPD mit Lungenemphysem. Das bedeutet, bei ihnen sind die Lungenbläschen überdehnt oder sogar ganz zerstört. Dies wird auch als Überblähung der Lunge bezeichnet. Da die Lungenbläschen für den Austausch von Sauerstoff und Kohlendioxid verantwortlich sind, fällt Betroffenen aufgrund ihrer Zerstörung das Ausatmen besonders schwer.
Bei jedem Ausatmen bleibt grundsätzlich ein Teil des Kohlendioxids in den Lungenbläschen zurück. Beim Pink Puffer ist der ganze Atemfluss gestört, Atemnot tritt auf. Atemnot ist auch das vordringlichste Symptom beim Pink Puffer. Die Betroffenen müssen außerdem häufig Husten, wobei dieser Husten meist trocken (wenig produktiv) ist, also in der Regel nicht mit Auswurf einhergeht.
Vor allem aufgrund dieser ständig auftretenden Atemnot wird die sogenannte Atemhilfsmuskulatur sehr stark beansprucht. Damit diese arbeiten kann, benötigt sie viel Energie. Die Betroffenen verbrauchen deshalb viele Kalorien allein, um atmen zu können. Die Folge: Patienten, die unter dieser Form der COPD leiden, nehmen im Krankheitsverlauf immer weiter ab, sind meist sehr schlank, zum Teil sogar untergewichtig. Damit eine Therapie erfolgreich sein kann, ist für den Pink Puffer deshalb eine kalorienreiche Ernährung unumgänglich.
Im Unterschied dazu leiden Blue Bloater häufig unter Übergewicht, wobei dieses gleichzeitig mit einer Reduktion der Masse an Muskulatur einhergeht. Auch der Blue Bloater muss häufig Husten, allerdings ist der Husten hier durch einen gleichzeitig auftretenden Auswurf gekennzeichnet (produktiver Husten). Bei dieser Form der COPD steht die chronische Bronchitis im Vordergrund.
Beim Blue Bloater kommt es zu einem Sauerstoffmangel im Blut, auch als Hypoxie bezeichnet. Darüber hinaus ist der Kohlendioxidgehalt im Blut bei dieser Form der COPD meist erhöht. Man spricht in diesem Fall von einer Hyperkapnie. Blute Bloater haben in der Regel eine bessere Prognose als Pink Puffer.
Daniela Elsässer