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Schweregrade der COPD
Die Schweregrade der COPD werden zum einen nach GOLD, mithilfe eines Lungenfunktionstests, ermittelt und zum anderen durch die Einteilung in die Patientengruppen A, B, C oder D.
COPD

Schweregrade der COPD

Um das Ausmaß der Erkrankung zu erfassen, wird die COPD in unterschiedliche Schweregrade eingeteilt. Die Schwere der Erkrankung entscheidet dann auch über die Therapie von COPD. Grundsätzlich ist die Medizin bemüht, eine möglichst detaillierte Einteilung vorzunehmen, um jedem Patienten eine individuelle Therapie zu ermöglichen.

Schweregrade der COPD: Einteilung nach GOLD und ABCD

Um das Ausmaß der COPD zu beurteilen, werden die Klassifizierung nach GOLD und ABCD sowie die Begleiterkrankungen und mögliche auftretende akute Verschlechterungen des Krankheitszustandes (Exazerbation) berücksichtigt. Die Stadieneinteilung nach GOLD bezeichnet dabei den Schweregrad der COPD, der ABCD-Grad klassifiziert die Patientengruppe.

Stadieneinteilung nach GOLD

Um das Ausmaß der COPD ermitteln zu können, wird eine Lungenfunktionsprüfung durchgeführt. Anhand der im Lungenfunktionstest ermittelten Werte wird die Einteilung der COPD in die Schweregrade GOLD I bis GOLD IIII vorgenommen, wobei die Bezeichnung GOLD für „Global Initiative for Chronic Obstructive Lung Disease“ steht. Dabei handelt es sich um eine Initiative von Experten, die die Prävention und Behandlung der COPD verbessern will und die im jährlichen GOLD-Report regelmäßig Empfehlungen zur Diagnose und Behandlung ausspricht, mit dem Ziel, die Behandlung der COPD-Patienten weltweit anzugleichen.

Bei der Stadieneinteilung nach GOLD gilt: je geringer die noch vorhandene Lungenfunktion, desto höher der GOLD-Schweregrad. GOLD I beschreibt grundsätzlich eine COPD im Anfangsstadium, GOLD IIII eine sehr schwere COPD.

Bei COPD-Patienten mit GOLD I liegt der FEV1-Wert bei mindestens 80 % des Sollwertes. Es kann zu Husten und einer leichten Verengung der Atemwege kommen, die meist noch nicht wahrgenommen wird. Liegt GOLD II vor, liegt der FEV1-Wert bei 50 bis 80 % und die Verengung der Atemwege sowie der Husten können zunehmen. Während bei GOLD I und GOLD II die Patienten ihre Symptome häufig noch gar nicht als krankhaft wahrnehmen, kommt es bei GOLD III bereits zu starken Einschränkungen und vermehrten Symptomen, etwa Atemnot, vor allem unter Belastung. Der FEV1-Wert liegt bei diesem Schweregrad zwischen 30 und 50 %. Wird ein Patient in GOLD IIII eingeteilt, befindet sich die Erkrankung im Endstadium, es existiert bereits eine ständige Unterversorgung mit Sauerstoff. Patienten, die in GOLD IIII eingeteilt werden, verfügen nur noch über maximal 30 Prozent der für einen gesunden Menschen üblichen Lungenfunktion.

Bestimmung der Patientengruppe bei COPD

Seit 2017 ist auch die Patientengruppe für die Bestimmung des Schweregrads der COPD relevant. In welche Patientengruppe (ABCD) die Patienten eingeteilt werden, ist abhängig von der Anzahl der Exazerbationen (akute Krankheitsverschlechterung) im vorangegangenen Jahr sowie die Ausprägung der damit verbundenen Symptome. Patienten aus der Gruppe A haben meist gar keine oder nur sehr selten akute Krankheitsschübe, während Patienten in Gruppe D unter starken Symptomen und häufigen Exazerbationen leiden.

Die Ausprägung der Symptome wird mit dem sogenannten COPD Assessment Test, kurz CAT genannt, klassifiziert. Hier müssen die Patienten selbst durch die Beantwortung von acht Fragen die Ausprägung ihrer Symptome im Rahmen einer Exazerbation beschreiben. Das Ergebnis des Tests erlaubt eine Einteilung der Exazerbationen bei COPD in ein leichtes bis sehr schweres Stadium. Als Alternative zum CAT-Score wird zur Bestimmung des Schweregrads der COPD der mMRC-Grad des Modified British Medical Research Council empfohlen. Hierbei wird die Schwere der Atemnot des Patienten bestimmt.

Bestimmung des Schweregrads ermöglicht individuellere Therapie bei COPD

Lungenfunktion, akute Krankheitsschübe und die damit verbundenen Symptome gesondert zu erfassen ist deshalb von großer Bedeutung, da bei Patienten mit einer ähnlichen Lungenfunktion die Zahl und Ausprägungen der Exazerbationen und die Symptome ganz unterschiedlich ausfallen können. Nur mithilfe dieser detaillierten Erfassung des Krankheitszustandes kann eine möglichst individuelle Behandlung von COPD sichergestellt werden.

Daniela Elsässer