Eine Erkrankung an COPD geht für die Betroffenen meist mit vielen Fragen einher. Einige der Fragen, die sich für COPD-Patienten auftun, möchten wir an dieser Stelle beantworten.
Raucher sind besonders gefährdet, an COPD zu erkranken. Aufgrund der ständigen Inhalation von Schadstoffen wird die Lunge dauerhaft geschädigt und kann ihre Funktionen nicht mehr ausreichend erfüllen. Betroffen sein können aber auch Personen, die vermehrt passivem Rauch ausgesetzt sind oder regelmäßig bestimmten Schadstoffen (etwa Staub oder Gase) ausgesetzt sind. Darüber hinaus haben Menschen, die unter einem Alpha-1-Antitrypsinmangel leiden ein erhöhtes Risiko, an COPD zu erkranken, da mit dem Mangel eine verminderte Schutzfunktion für die Lungenbläschen einhergeht.
Exazerbationen sind akute Krankheitsschübe, die zu einer rapiden Verschlechterung des Krankheitszustandes führen. Die Ausprägung und Häufigkeit von Exazerbationen kann unterschiedlich sein, doch immer geht damit eine Verschlimmerung der Symptome einher. Schlimmstenfalls kann die Lungenfunktion im Rahmen einer Exazerbation rapide abnehmen. Typische Anzeichen einer Exazerbation sind z. B. eine zunehmende Atemnot, einhergehend mit pfeifenden Atemgeräuschen und eine deutliche Zunahme des Hustens. Ausgelöst werden Exazerbationen in erster Linie durch Infektionen der Atemwege, vor allem im Herbst und Winter.
Wie COPD-Patienten richtig inhalieren, sollten sie sich von ihrem behandelnden Arzt oder ihrem Apotheker erklären lassen. Es gibt auch Patientenschulungen, in denen COPD-Patienten die richtige Inhalationstechnik erlernen können. Grundsätzlich unterscheidet man drei Inhalationsgeräte: Dosieraerosole, Pulverinhalatoren und Vernebler. Während bei einem Dosieraerosol in der Regel langsam und tief eingeatmet werden muss, erfordern Pulverinhalatoren meist einen schnellen, kräftigen Atemzug. Speziell für Dosieraerosole gibt es Inhalierhilfen, sogenannte Spacer, die die Inhalation vereinfachen sollen. Damit die Medikamente richtig wirken können, ist eine richtige Anwendung unumgänglich.
Die Symptome von COPD und Asthma bronchiale ähneln sich auf den ersten Blick. Es kommt in beiden Fällen zu Atemnot und Husten. Deshalb ist auf Anhieb nicht immer zu erkennen, um welche der beiden Erkrankungen es sich handelt. Eine Unterscheidung ist allerdings gerade deshalb besonders wichtig, da sich der Verlauf und die Prognose der beiden Krankheiten grundlegend unterscheiden, was essenzielle Auswirkungen auf die Art der Therapie hat.
Während es sich bei einer COPD um eine chronisch-obstruktive Bronchitis handelt, die in einer Vielzahl der Fälle durch Rauchen verursacht wird und damit die Schädigung der Bronchien als Ursache hat, wird die Atemnot beim Asthma durch eine Überempfindlichkeit der Bronchien ausgelöst und die Atemwegsobstruktion ist variabel. Das bedeutet, bei Menschen mit Asthma besteht keine dauerhafte Atemnot. Eine Atemnot bei Asthma tritt meist in Verbindung mit bestimmten Auslösern auf. Auslöser sind z. B. eine Allergie auf Tierhaare oder auch eine besonders hohe körperliche Belastung. Beschwerdefreie Phasen wechseln sich bei Asthma mit Phasen mit starken Symptomen ab. Eine COPD ist hingegen in der Regel durch eine ständig fortschreitende Verschlechterung gekennzeichnet. Außerdem fehlt bei einer Asthmaerkrankung der für eine COPD typische Auswurf (Schleim).
Die Wahrscheinlichkeit, an COPD zu erkranken, nimmt ab dem 50. Lebensjahr deutlich zu, während von Asthma häufig bereits Kinder betroffen sein können. Vor allem bei kindlichem Asthma besteht die Möglichkeit, dass sich die Erkrankung im Laufe des Lebens zurückentwickelt. Bei COPD ist eine Heilung nicht möglich.
In sehr seltenen Fällen ist es auch möglich, dass ein Patient an COPD und Asthma leidet. Mediziner sprechen dann von Asthma-COPD-Overlap-Syndrom (ACOS).
Grundsätzlich ist es auch für COPD-Patienten möglich, zu verreisen. Zu Beginn ihrer Urlaubsplanung sollten Betroffene allerdings mit dem behandelnden Arzt besprechen, ob einer Reise gesundheitliche Bedenken entgegenstehen.
Als Reiseziel eignen sich vor allem Regionen, in denen die Luft möglichst schadstoffarm ist und zudem nur wenig Pollenflug herrscht. Dies trifft etwa auf die Nord- und Ostseeküste in Deutschland sowie die Luftkurorte zu, aber auch auf südliche Länder, die am Mittelmeer gelegen sind. Wichtig ist, nicht in der heißesten Jahreszeit zu verreisen, da die Hitze den Körper zusätzlich stressen und deshalb auch die Symptome der COPD verschlimmern kann. Auch Regionen mit hoher Luftfeuchtigkeit sollten COPD-Patienten lieber meiden.
Problematisch ist darüber hinaus die Reise in höher gelegene Regionen, da Höhenluft grundsätzlich über einen niedrigeren Sauerstoffgehalt verfügt. Bei COPD-Patienten mit Sauerstoffmangel kann dies unter Umständen zu einer Krankheitsverschlechterung und Atemnot führen. Daher eignen sich Reisen ins Mittelgebirge für Menschen mit COPD eher als ins Hochgebirge.
Auch der verminderte Luftdruck in Höhenlagen kann COPD-Patienten Probleme bereiten. Dies gilt auch für den Luftdruck in Flugzeugkabinen. Der Luftdruck ist hier niedrig und die Luft somit sehr dünn und häufig trocken, was COPD-Patienten das Atmen erschweren kann. Unabhängig vom Reiseziel sollten COPD-Patienten vor dem Reiseantritt ihren Impfschutz überprüfen lassen.
Nein, COPD ist grundsätzlich nicht heilbar. Es handelt sich um eine chronische Erkrankung. Es ist lediglich möglich, den Krankheitsverlauf zu stabilisieren. Konkret bedeutet dies, dass im Rahmen einer Behandlung das Ziel verfolgt wird, zu verhindern, dass sich die mit der COPD einhergehenden Symptome (Auswurf, Husten und Atemnot) weiter verschlechtern. Es ist aber nicht möglich, durch die Behandlung eine Rückentwicklung der Erkrankung zu erzielen. Gerade deshalb ist es wichtig, frühzeitig mit der Behandlung zu beginnen. Wer vermehrt unter Husten und Atemnot leidet, sollte deshalb schnellstmöglich einen Arzt aufsuchen, um dann entweder eine COPD ausschließen zu können oder bestmöglich behandeln zu lassen, zumal Begleiterkrankungen zusätzlich auftreten können.
Die Lebenserwartung bei COPD ist abhängig vom Schweregrad der Erkrankung, vom Alter und von der noch vorhandenen Lungenfunktion. Auch das Auftreten von Begleiterkrankungen spielt eine Rolle, ebenso wie die Konsequenz, mit der COPD-Patienten ihre Therapie umsetzen, zu der auch der Rauchstopp gehört.
Auslöser für den Tod ist bei COPD in der Regel nicht das Versagen der Lungenfunktion, sondern ein Herzinfarkt als Folge der Überbelastung des Herz-Kreislauf-Systems. Besonders groß ist die Gefahr für einen Herzinfarkt nach einer Exazerbation, einer akuten Krankheitsverschlechterung.
Daniela Elsässer